[1] Wer die Einsamkeit wählt, was hat er vonnöthen des Gaffens?
Ist er im Winkel des Freunds, hat er der Felder nicht noth.
[2] Ich beschwör' dich bei Gott! Hast du vonnöthen des Himmels,
Frag mich ein einzigesmal, frage mich, was ist dir noth?
[3] Fürst der Schönheit, bei Gott! Ich bin aus Liebe verbrennet;
Frag' mich endlich doch: haben die Bettler wohl noth?
[4] Viel sind unsere Nöthen, jedoch wir sparen der Bitten,
Denn bei ihrem Gemüth haben wir Flehen nicht noth.
[5] Forderst du meinen Geist, was hat es Erklärung vonnöthen,
Dir gehört mein Gesicht, hat es des Raubens wohl noth?
[6] Meiner Freundin Gemüth ist der weltenzeigende Spiegel;
Ach sie hat des Berichts, daß was dir noth ist, nicht noth.
[7] Einige Zeit ertrug ich die Last der Qualen des Schiffes,
Seit die Perlen mein sind, hab' ich des Meeres nicht noth.
[8] Du Vielfodernder flieh, ich habe mit dir nichts zu schaffen;
Meine Freunde sind da, hat es der Feinde wohl noth?
[9] Bettler! Es kennt der Freundin seelenvergeudende Lippe
Deine Ford'rung, sie hat keiner Erläuterung noth.
[10] Siegte Hafis dein Wort, von selbst erscheinet die Tugend.
Zank und leerer Streit sind mit dem Gegner nicht noth.